Anatomie eines Buches

Blog | Ein Buch sieht immer anderes aus und ist im Grunde doch immer gleich. Ansonsten wäre es ja kein Buch. Wir wollen uns heute mal den Buchaufbau genauer anschauen und die einzelnen Bestandteile und Anatomie eines Buches zeigen.

 

Anatomie & Aufbau eines Buches

Buch ist (nicht) gleich Buch

Es fängt ja schon beim Genre an: Lieber Sachbuch oder doch Belletristik? Auch die Aufmachung bzw. das Design sorgt für den wesentlichen Unterschied im Verkaufsregal. Und dann gibt es ja noch Hardcover, Softcover und so manches dazwischen. Aber im Grunde sind Bücher, ebenso wie Magazine, eine Sammlung von bedruckten, beschriebenen oder bemalten Blättern (meist Papier) die mit einer Bindung versehen sind. Trotz unterschiedlicher Aufmachungen und Nutzung kann sich jeder etwas unter einem Buch vorstellen.

Interessant wird es, wenn wir uns die einzelnen Bestandteile eines gedruckten Buches ansehen. Das Hardcover, also ein Buch mit festem Einband, ist dabei die komplexeste und auch traditionellste Form des Buches. Das sind die wichtigsten Teile eines Buches:

 

Buchumschlag

Der Buchumschlag bezeichnet alles was um das Papier herumgebunden wird. Der Umschlag, auch Einband genannt, besteht aus Buchdeckel (vorne = Cover; hinten = Backcover) und dem Buchrücken. Umschläge sind meist 4-seitig, können aber auch Klappen und somit mehr Seiten aufweisen. Sowohl Softcover (Paperback) als auch Hardcover besitzen einen Buchrücken, Magazine mit Klammerheftung dagegen nicht. Für Hardcover wird meist ein spezieller Buchbindekarton verwendet, der mit (dem bedrucktem) Papier, Leinen oder sonstigem überzogen wird. Der Umschlag wird zusätzlich mit einem Falz (Rille, Gelenk) versehen, um das Buch besser aufschlagen zu können. Zusätzlich kann ein Schutzumschlag zum Einsatzkommen, der um den kompletten Umschlag geht und im Innenteil noch die Buchklappen bildet. Auch Bauchbinden kommen häufig zum Einsatz. Diese gehen ebenfalls um das ganze Buch, sind jedoch nur ein schmaler Streifen und verdecken den Umschlag nicht ganz.

 

Buchblock

Zum Buchblock gehören alle Blätter des eigentlichen Buches, das gebunden wird. Das ist auch der Teil des Buches, der in der Paginierung gezählt wird. Die erste Seite ist dabei meist der „Schmutztitel“, der früher als Schutz diente und knapp den Titel und Autor angab. Die freiliegenden Kanten des Buchblocks werden Schnitt genannt, je nach Lage Kopf- bzw. Oberschnitt, Vorderschnitt und Fuß- bzw. Unterschnitt. Der Schnitt kann auch eingefärbt (Farbschnitt) oder bedruckt werden.

 

Vorsatz

Zwischen Buchumschlag und Buchblock kommt häufig ein Vorsatzpapier (hinten im Buch auch Nachsatzpapier genannt) zum Einsatz. Dieses dient der Ästhetik des Umschlags und wird als Doppelbogen auf diesem aufgeklebt. Die geklebte Seite wird als Spiegel bezeichnet. Das freiliegende Blatt ist das „fliegende Blatt“ und wir in der Paginierung für gewöhnlich nicht gezählt. Hier gibt es die Ausnahme, wenn statt des Vorsatzes die erste Seite aufgeklebt wird.

 

Kapitalband

Das Kapitalband befindet sich zwischen dem Buchrücken und dem Buchblock. Es dient hauptsächlich der Optik, schütz aber auch das Buch vor Staubablagerungen und Beanspruchung. Das Kapitalband ist aus Stoff und meist farbig. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Lesebändchen.

 

Sonstige Bestandteile

Im Grunde haben wir die wichtigsten Begriffe zusammengetragen. Es gibt natürlich auch einfachere Bücher wie Romane, die ein Softcover und eine Klebebindung erhalten und somit auch weniger Bestandteile haben. Aber es gibt auch viel kompliziertere Bücher. Gerade im Antiquariat finden sich viele Beispiele mit Metallbeschlägen oder ausgefallenen, handwerklichen Umschlägen. Besonders edle Bücher kommen heutzutage mit Prägungen, Folierungen oder Sonderfarben daher. Und gefühlt gibt es täglich neue Veredelungstechniken auf dem Markt.

 

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